Das Wachstumshormon (GH) wird von der Hirnanhangsdrüse produziert und spielt eine zentrale Rolle bei der Zellteilung, dem Stoffwechsel und der Knochenentwicklung. Ein unzureichender Hormonspiegel kann zu Wachstumsverzögerungen beim Kind und zu hormonellen Dysbalancen im Erwachsenenalter führen.
---
Typische Symptome
Altersgruppe Symptom Erklärung
Kinder Verzögertes Wachstum, niedrige Körpergröße GH regt die Knochenlängenanbahnung an.
Entwicklungsverzögerungen (Motorik, Sprache) Hormonelle Einflüsse auf das zentrale Nervensystem.
Erwachsene Erhöhtes Fettanteil, besonders um die Taille GH erhöht den Lipolytikumsprozess.
Muskelschwäche, niedrige Muskelmasse Mangel an Proteinsynthese und Zellreparatur.
Müdigkeit, verminderte Knochendichte GH beeinflusst Kalzium- und Knochenstoffwechsel.
---
Diagnostische Verfahren
Nüchternbluttests – Messung des Grundspiegels von GH, IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) und anderen Stoffwechselparametern.
Stimulationstests – z. B. Insulin-Induktion oder Glucagon-Test, um die Fähigkeit der Hirnanhangsdrüse zur Hormonfreisetzung zu prüfen.
Bildgebung – MRT der Hypophyse, um strukturelle Anomalien festzustellen.
Therapieansätze
Behandlung Zielsetzung Besonderheiten
Recombinant GH-Therapie Erhöhung des Hormonspiegels Subkutane Injektionen, Dosierung an Körpergewicht und IGF-1-Spiegel angepasst.
Medikamentöse Stimulanzien (z. B. Somatostatin-Antagonisten) Anregung der natürlichen GH-Sekretion Oft als Komplementärtherapie eingesetzt.
Lebensstil-Interventionen Optimierung des Hormonhaushalts Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichender Schlaf.
---
Verlauf und Prognose
Mit einer frühzeitigen Diagnose und konsequenter Therapie können Kinder ihre genetisch vorgesehene Körpergröße erreichen. Bei Erwachsenen verbessert die GH-Therapie die Muskelkraft, reduziert Fettanteile und kann das Risiko für Osteoporose senken. Regelmäßige Kontrolle des IGF-1-Spiegels ist entscheidend, um Nebenwirkungen wie Ödeme oder Gelenkschmerzen zu vermeiden.
---
Fazit
Ein Wachstumshormonmangel äußert sich bei Kindern vor allem in langsamerem Wachstum und bei Erwachsenen in metabolischen Veränderungen. Durch gezielte Bluttests, bildgebende Verfahren und moderne Therapien lässt sich der Mangel frühzeitig erkennen und wirksam behandeln – was die Lebensqualität nachhaltig verbessert. Wachstumshormone spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie beim Erhalt des Stoffwechsels im Erwachsenenalter. Sie werden hauptsächlich in der Hirnanhangdrüse produziert und beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen, darunter das Knochenwachstum, die Muskelmasse, den Fettstoffwechsel und die Zellregeneration.
Wachstumshormonmangel Ein Mangel an Wachstumshormonen kann bei Kindern zu einer verzögerten körperlichen Entwicklung führen. Die häufigsten Anzeichen sind ein niedriges Körpergewicht, eine geringe Körpergröße im Vergleich zum Alter sowie verlangsamtes Knochenwachstum. Bei Erwachsenen kann ein Mangel sich in Müdigkeit, erhöhtem Fettanteil, verminderter Muskelmasse und einem geschwächten Immunsystem äußern. Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, die die Konzentration des Hormons messen, sowie durch bildgebende Verfahren zur Beurteilung der Hirnanhangdrüse.
Kurzübersicht Die Hauptfunktion von Wachstumshormonen besteht darin, das Zellwachstum und die Zellreparatur zu fördern. Durch die Bindung an spezifische Rezeptoren auf Zelloberflächen wird ein Signalweg aktiviert, der die Produktion von Insulinähnlichem Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) in Leber und Geweben stimuliert. IGF-1 wirkt wiederum als Mediator für das Wachstum von Knochen, Muskeln und anderen Organen. Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie können sowohl akut als auch chronisch auftreten.
Somatotropin Somatotropin ist die Bezeichnung des menschlichen Wachstumshormons, das aus 191 Aminosäuren besteht. Es wird in synthetischer Form hergestellt, um Patienten mit Mangelzuständen zu behandeln. Die Dosierung erfolgt individuell angepasst und kann entweder täglich oder einmal wöchentlich verabreicht werden. Nebenwirkungen von Somatotropin können folgende sein:
Ödeme: Flüssigkeitsansammlungen an Händen, Füßen und Gesicht entstehen häufig bei Beginn der Therapie.
Gelenk- und Muskelschmerzen: Durch die erhöhte Belastung des Bindegewebes treten Beschwerden im Bewegungsapparat auf.
Hyperglykämie: Das Hormon erhöht den Blutzuckerspiegel, was zu einer vorübergehenden Insulinresistenz führen kann.
Kopfschmerzen und Müdigkeit: Einige Patienten berichten über anhaltende neurologische Symptome.
Akromegalie bei Überdosierung: Bei langanhaltender, zu hoher Gabe können sich die Knochen in Händen, Füßen und im Gesicht vergrößern.
Erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten: Langfristige Studien deuten auf ein leicht erhöhtes Risiko für Tumorwachstum hin, jedoch ist der genaue Zusammenhang noch nicht abschließend geklärt.
Um Nebenwirkungen zu minimieren, ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle erforderlich. Blutwerte wie IGF-1 und Blutzucker sollten überwacht werden, um die Dosierung optimal anzupassen. Patienten sollten zudem über mögliche Symptome informiert sein und bei Auftreten sofort ihren Arzt kontaktieren.